Wie ein Uhrwerk…
Osteopathie begreift den Körper als Einheit, alle Strukturen und Funktionen sind miteinander verknüpft. Osteopathen vergleichen den Körper deswegen auch mit einem Uhrwerk, in dem ein Rädchen ins andere greift. Ist eine Stelle gestört, kann das Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Beim Pferd kann zum Beispiel eine Blockierung des ersten Halswirbels zu Problemen in der Vorderfußwurzel führen.
Die Osteopathie ist eine manuelle Behandlungstechnik. Bewegungseinschränkungen können durch Unfälle, Stürze oder Gelenkblockierungen entstanden sein, aber auch eine Folge sein von Muskelverkürzungen, Muskelverspannungen, Narben-, Bänder- oder Gelenkverklebung. Mit Hilfe seiner Hände versucht der Therapeut, die Blockierungen zu lösen.
Das Haltungs- und Bewegungssystem ist mit allen wichtigen Funktionskreisen des Körpers eng verbunden. Daher zeigt die osteopathische Behandlung auch Wirkung auf Atmung, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Psyche.
Ursprung…
Das Wort Osteopathie leitet sich aus dem Griechischen ab, “ostéon” steht für “Knochen”, “páthos” für das “Leiden”. Die Grundlagen der Osteopathie waren schon in der Antike bekannt. Das Grundkonzept der osteopathischen Behandlung geht auf den US-Amerikaner Dr. Andrew Taylor Still zurück, der 1885 den Begriff mit seinen neuen Erkenntnissen prägte und eine ganzheitliche, eigenständige Therapie entwickelte. Heute ist die Osteopathie als eine Form manueller Medizin weltweit anerkannt.
Grundsätze von Dr. Still:
Die Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion
Wenn die Struktur gestört ist, wird sich die Funktion verändern und umgekehrt.
Arterielle Regel
Das gute Funktionieren der Organe und Zellen ist vollkommen abhängig von einer guten Flüssigkeits-/Blutversorgung.
Die Gesamtheit des Körpers
Dieses Prinzip besagt, daß sich Auswirkungen auf die Gesamtheit des Körpers ergeben, wenn ein Pferd an einer Stelle des Körpers eine Störung hat.
Die Fähigkeit zur Selbstheilung
Mit dieser Manipulation gibt der Osteopath dem Körper einen gezielten Reiz und damit die Möglichkeit, sein persönliches Gleichgewicht wiederherzustellen. Der Osteopath drängt dem Organismus keine neue Funktion auf, er gibt dem Körper lediglich den notwendigen Impuls, den Heilungsprozeß einzuleiten.
⇒ Das Pferd braucht nach einer Behandlung mindestens 48 Stunden zur Erholung, d.h. es darf im Normalfall nicht geritten werden, sondern soll sich frei bewegen. Auf keinen Fall darf es 48 Stunden lang ohne Auslauf in der Box stehen.